Samstag, 19. August 2017

Fùr das Basische baden, Natron oder Soda  verwenden?

Natron und Soda sind zwei überaus nützliche Hausmittel, die oft miteinander verwechselt werden. Sie sind beide sehr preiswert und ersetzen viele handelsübliche Wasch- und Reinigungsmittel, zu Omas Zeiten war das noch sehr weit verbreitet.
Auch heute lösen viele Menschen allerlei Probleme mit diesen beiden Mitteln. Selbstgemachte Haushaltsreiniger, Pflegeprodukte wie HaarwaschmittelDeodorant, Geruchsneutralisation, Kochen und Backen – Die Anwendungen sind endlos:
Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Natron und Soda, und kann man sie problemlos gegeneinander austauschen? In diesem Beitrag gehen wir dieser Frage nach und geben weitere Hintergrundinformationen zu diesen beiden Verbindungen.

Chemischer Unterschied – Natriumcarbonat oder Natriumhydrogencarbonat

Soda und Natron sind verwandte Stoffe, mit einem kleinen aber wesentlichen Unterschied. Der chemische Name für Natron ist Natriumhydrogencarbonat. Für Soda verwenden Chemiker die Bezeichnung Natriumcarbonat. Beide Mittel basieren auf Natrium und sind Karbonate, also von Kohlensäure abgeleitete Salze. Der feine Unterschied besteht im “hydrogen”, der Wasserstoffkomponente.
Die Formel für Natron ist NaHCO3, wohingegen die Formel für Soda Na2CO3 ist. Du siehst, beim Natron verbindet sich das Carbonat mit einem Natriumatom und einem Wasserstoffatom. Beim Soda wird das Wasserstoffatom mit einem weiteren Natriumatom ersetzt.
Kaiser NatronSoda wird auch oft als Kristallsoda aufgeführt. Hierbei handelt es sich um eine leichte Abwandlung, bei der das reine Soda in Verbindung mit Wasser kristalliert. Auf ein Natriumcarbonat-Molekül kommen hier 10 Wasser-Moleküle.


Natron und Soda auseinander zu halten wird erschwert durch die vielen unterschiedlichen Namen, unter denen sie zu finden sind.
Natron (NaHCO3) ist wohl am bekanntesten unter den Markennamen Kaiser Natron und Bullrich-Salz. Andere Namen für Natron sind Natriumbicarbonat, Speisenatron, Backsoda und Speisesoda. Im englischsprachigen Raum wird es meist baking soda (Backsoda) oder bread soda (Brotsoda) genannt.
Es wird schnell klar, dass Natron wohl häufiger in der Küche verwendet wird. Als Lebensmittelzusatzstoff E500 geführt, ist es auch ein Inhaltsstoff von Backpulver. Deshalb eignet sich Backpulver auch für einige Einsatzzwecke von Natron.

Soda – Was steckt im Namen?

Soda (Na2CO3) ist auch bekannt als Waschsoda, Reine Soda und Kristallsoda. Im englischsprachigen Raum spricht man meist von washing soda. In Deutschland wird Soda meist als “reine Soda” verkauft – ein sehr feines, weißes Pulver. Für unsere Tipps und Tricks auf smarticular.net verwenden wir fast ausschließlich reine Soda, entweder von Holste oder von Heitmann. Diese sollte trocken gelagert werden, da sie zusammen mit Wasser leicht Kristallsoda bildet.
Es gibt aber auch Kristallsoda direkt zu kaufen, dies ist laut unseren Lesern besonders in Österreich stark verbreitet.
Wenn du diese Variante verwendest, sollte die Mengenangabe im Rezept angepasst werden. Laut Holste entsprechen 500g reines Soda (kalzinierte Soda) 1300g Kristallsoda (siehe oben, Kristallsoda enthält gebundenes Wasser). Darüber hinaus solltest du aufpassen, dass Kristallsoda kühl und in verschlossenen Behältern lagert. Kristallsoda sollte nicht frühzeitig mit Säuren (wie zum Beispiel Zitronensäure) in Kontakt kommen, da sonst die gewünschte Reaktion vorzeitig einsetzt.

Aussehen von Natron und Soda

Natron und reine Soda (kalzinierte Soda) sind beides feine, weiße Pulver. Diese sollten nicht verwechselt werden, daher bei der Lagerung immer auf akkurate Kennzeichnung achten!
Kristallsoda besteht, wie der Name schon sagt, aus kleinen Kristallen.


Verhalten von Natron und Soda

Durch Hitze, Feuchtigkeit und im Kontakt mit Säure reagiert Natron und setzt Kohlensäure frei. Beim Backpulver zum Beispiel sorgt dies für den lockeren Teig.
Waschsoda reagiert sehr viel stärker und ist basischer als Natron. Daher ist sie für Reiniger meist besser geeignet. Es ist daher auch als Gefahrstoff gekennzeichnet und sollte umsichtig gehandhabt werden. Zusammen mit Säuren findet eine heftige Reaktion mit starker Schaumbildung statt.

Unterschiedliche Anwendungesgebiete

Sowohl Natron als auch Soda werden für Haushaltsreiniger verwendet. Dabei wirkt Soda gerade bei starken Verschmutzungen besser.
Natron wird zusätzlich in verschiedenen Lebensmitteln und auch in Kosmetikprodukten verwendet. Als Bullrich Salz wird Natron bei Sodbrennen eingesetzt, um Säuren im Magen schnell zu neutralisieren.

Soda aus Natron herstellen

Auf pennilessparenting.com haben wir einen kleinen Trick gefunden, mit dem du Natron in Soda verwandeln kannst. Falls auch du Schwierigkeiten haben solltest an Soda zu gelangen (wirklich nur dann lohnt es sich), kannst du diesen Trick anwenden:
  1. Das Natron auf einem Backblech ausbreiten
  2. Im Backhofen auf ca. 200 Grad Celsius erhitzen
  3. Der Prozess benötigt ungefähr 30 Minuten, wobei es hilft das Blech hin und wieder zu rütteln, damit das Pulver sich besser verteilt.
In diesem Prozess wird Wasser und Kohlenstoffdioxid frei und du erhältst Waschsoda.

Nachteile, bzw. Vorsicht geboten

Insbesondere Soda reizt die Haut, Augen und Atemwege. Wenn du reine Soda verwendest, staubt das Pulver leicht. Deswegen ist besondere Vorsicht geboten. Vermeide das Einatmen, Augenkontakt und übermäßigen Hautkontakt.
Auch wenn Soda hervorragend für Haushaltsreiniger geeignet ist, solltest du es nicht auf aluminiumhaltigen Oberflächen anwenden. Soda ist außerdem nicht geeignet für tierische Fasern wie Wolle und Seide, da es die Fasern aufquellen lässt.
Wie schon oben beschrieben, es besteht die Gefahr der Verwechslung, daher bei der Lagerung immer auf die korrekte Kennzeichnung achten!

Weiterführende Informationen

Zusammen mit Essig und Zitronensäure kannst du mit Natron und Soda unzählig viele Haushaltsreiniger herstellen:



Obige Soda Natron-Beitrag stammt daher ---> Quelle

Natron und Soda - Unterschiede ein für alle Mal erklärt - Smarticular